Reflektor Live

Jan (Tocotronic) und Koljah (Antilopen Gang)
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Selbst die langweiligsten Konzerte werden heutzutage pflichtschuldig als “Abriss” oder “Zerstörung” bezeichnet. In Wirklichkeit gerät aber nur noch selten etwas aus den Fugen. Jan Müller und Kolja Podkowik werfen in dieser Live-Ausgabe des Reflektor Podcasts einen Blick auf die Geschichte der tatsächlichen Konzert-Ausschreitungen: Schon 1958 kam es im Rahmen der ersten Deutschlandtour von Bill Haley zu massiven Unruhen. 1962 lösten in München ein paar Straßenmusiker einen Polizeieinsatz wegen Ruhestörung aus, der in den berüchtigten Schwabinger Krawallen mündete. Kurz danach führten Konzerte der Beatles und der Rolling Stones vor allem in Hamburg zu Tumulten und Verwüstungen. Beim allerersten Auftritt von Ton Steine Scherben ging 1970 die Bühne des Love-and-Peace-Festivals in Flammen auf; später gehörten Hausbesetzungen nach Konzerten der Band zum guten Ton. Punkbands wie Slime lieferten in den Achtzigern den Live-Soundtrack zu Straßenschlachten. Rock ‘n’ Roll und Randale, das gehörte offensichtlich von Anfang an zusammen. Doch können heutige Gangsta Rapper mithalten? Kann Popmusik noch immer gefährlich werden? Und wie sieht es in der Schlagerszene aus? Jan und Kolja diskutieren all dies in passender Umgebung, denn auch das Planten un Blomen wurde 1987 beim Konzert der Bollock Brothers von Ausschreitungen heimgesucht. Ob diese Tradition ausgerechnet bei einem Live-Podcast wieder auflebt, bleibt abzuwarten. Unterhaltsam wird der Abend in jedem Fall.

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